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This War is Ours [GER] - 1.Kapitel: What I've done

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KittyKataX3's avatar
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Es schien ein vielversprechender Abend für den Wirt zu sein. Kein Tisch der Taverne bot noch einen freien Platz, Männer lachten, aßen, tranken. Hier und dort hatte wohl einer zu viel und schlief auf einem Tisch oder lallte vor sich hin. Die Holzeinrichtung, im Schein von Kerzen und Öllampen, schien nicht mehr ganz die neueste zu sein. Hauptsächlich war sie bei Schlägereien ramponiert worden, dennoch völlig intakt. Diesen Abend blieben Schlägereien glücklicherweise aus, es herrschte Harmonie. Nur eine Stelle wirkte trist, beinahe Gefährlich.

Der Grund dafür saß allein am Tresen, den alle mieden. Dort befand sich eine rothaarige Frau. Vor ein paar Stunden hatte sie sich in die Taverne begeben und saß seither auf einem Barhocker. Abgesehen von ihren wiederholten Bestellungen nach Bier, sagte sie nichts. Das Einzige, das der Wirt tat, war ihr immer wieder wortlos nachzuschenken. Die Frau starrte ununterbrochen in ihren Krug, wütend, verbittert, beinahe verzweifelt. Jeder Gast hatte Angst ihr auch nur einen Meter zu nah zu kommen, denn sie wussten, wenn sie das täten, wäre es um sie geschehen.
Mit ihren vielen Dolchen und Messern und dem kalten Blick wirkte sie, als wären schon viele durch ihre Klingen gestorben. Was keiner wusste, sie beabsichtigte nicht heute irgendjemandem etwas anzutun. Sie wollte niemandem etwas tun. Jedoch wusste sie selbst: ließe man sie nicht in Ruhe, starben vermutlich noch Leute an diesem Abend.
„Wirt, noch eins.“, ihre Stimme klang relativ tief, für die einer Frau, beinahe bedrohlich.
Wortlos stellte er ihr den Krug hin. Sie nahm einen Schluck, bevor sie ihr Gesicht wieder in ihren Händen vergrub. Ein Seufzen. Der Wirt konnte durch all seine Erfahrung erkennen, dass ihr etwas Schlimmes widerfahren sein musste, wusste jedoch, es wäre falsch sie darauf anzusprechen. Er war zwar gutmütig und wollte seinen Gästen immer behilflich sein, jedoch hatte er auch keinen Todeswunsch. Also tat er nichts weiter, als ihr ein Bier nach dem anderen zu servieren und hoffte dabei, heute Abend  sei kein Trunkenbold dumm genug, sie anzusprechen.
Es grenzte wahrlich an ein Wunder, dass sie noch nicht von irgendeinem dahergelaufenen Betrunkenen angesprochen wurde, denn eines musste man ihr lassen: Sie war hübsch. Mit den langen, roten Haaren, der hellen Haut und den grünen Augen galt sie gleich einer Schönheit, wobei die lange Narbe, welche senkrecht über ihr linkes Auge verlief, das Bild komischerweise nicht zerstörte. Im Gegenteil, die Narbe passte sogar zu ihr. Alles in Allem war sie eine sehr ansehnliche Frau, schwebte da nicht diese tödliche Aura um sie herum.  

Ach, das ist doch- Sie seufzte. Wo soll ich denn jetzt hin? Was hab ich mir dabei eigentlich gedacht? Wahrscheinlich gar nichts. Genau wie damals. Eigentlich hätte ich noch solch eine Narbe verdient. Vielleicht erinnert die mich daran, so etwas nicht noch mal zu machen. Hast du wieder super hinbekommen, Katarina, wieder aus Gefühlen gehandelt, ohne zu überlegen. Vielleicht hatte Darius recht. Frauen sollten keine Assassinen sein. Zu emotional oder was auch immer er gesagt hat. Manchmal hab ich das Gefühl, ich bin noch dümmer als Drav-
Plötzlich gab es einen Stoß.
„Was zum Teufel fällt dir eigentlich ein?!“, fuhr die Assassine herum, einen Dolch in der Hand, Wut in den Augen aufblitzend. Doch so schnell sie sich auch bewegte, eine raue Pranke hielt ihren Arm fest. „Aber, aber, Kleines. Wir wollen uns doch mit dem Messerchen nicht verletzen.“ Dieser- Sie biss die Zähne zusammen, um sich zu beruhigen, schaute dann nach oben. Vor ihr stand ein großer, weißer Löwe mit eingeflochtener Mähne und einer Augenklappe, der sie angrinste. Die Schulterplatten, die Messer an seiner linken Pranke und die Machete ließen ihn noch bulliger wirken.
„Tut mir leid, dich angerempelt zu haben, aber es ist nun mal schwer, hier durchzukommen ohne etwas umzuwerfen oder anzurempeln.“ „Hmpf!“ Die, im Vergleich, kleine Frau riss ihren Arm los und setzte sich wütend wieder an den Tresen. „Was auch immer. Pass einfach nur auf, wo du hintrittst. Ich habe nicht vor heute noch irgendwelche Leben zu beenden, auch wenn ich nicht davor scheue...“ Den Satz ließ sie offen in der Luft hängen. Als sie aus ihrem Krug trank, spürte sie, wie sich jemand neben sie setzte.
„Das Übliche“, raunte der Löwe dem Wirt zu. Dieser nickte mit einem leichten Lächeln und brachte einen Krug mit einer weißen Flüssigkeit. Bei dem Anblick zog sich eine von Katarinas Brauen automatisch etwas in die Höhe. Wirklich? Milch? Ein amüsiertes Schnauben zog des Löwen Aufmerksamkeit auf sich.
Er bedachte die Assassine mit einem beleidigten Blick, ehe er sich wieder seinem Krug widmete. Ein schlabberndes Geräusch, eine nicht mal eine Sekunde lang zu sehende Zunge und der Rotschopf sah ungläubig zu der Großkatze. Dieser bemerkte den Blick, weswegen er fragend zurück starrte. Katarina lachte laut los. Der Milchbart an der Löwenschnauze war zu viel gewesen.
Das Raubtier lächelte sie an. „Mein Name ist übrigens Rengar.“ Verblüfft mustere sie den Berg aus Fell neben sich. Sie wusste nicht, was ihn dazu gebracht hatte sich ihr so plötzlich vorzustellen, aber sie bekam das Gefühl, dass es nicht schaden konnte, etwas mit ihm zu plaudern. Irgendetwas an ihm wirkte vertrauenswürdig auf sie. Sie konnte nicht anders als auf die Konversation einzugehen.
„Katarina.“
„Also, Katarina“, begann Rengar, „Was bringt ein hübsches Mädchen wie dich dazu, allein in einer Taverne zu sitzen und zu trinken? Sollte ein junges Ding wie du nicht eine Begleitung haben?“
Sie gab ihm ein süffisantes Lächeln. „Wie du dir sicher denken kannst, kann ich schon auf mich selbst aufpassen, Kätzchen. Und was ich hier allein zu suchen habe, geht niemanden etwas an.“
„Oho, Süße!“ - Der Wirt drehte sich erschrocken zu den Beiden um. - „Große Worte für einen Zwerg wie dich“, grinste Rengar – soweit grinsen mit einer Schnauze möglich war.
Vor Wut sprang die Assassine fast auf. „Hüte deine Zunge! Du weißt gar nicht mit wem du es hier zu tun hast! Ich sollte dich sofort erdolchen und deine Innereien das Licht der Welt erblicken lassen! Was fällt dir eige-“
Auf einen Schlag setzte sie sich wieder hin und versteckte sich so gut wie möglich. Die Tür zur Taverne wurde geöffnet. Der große Löwe verstand sofort. Er legte etwas Gold auf den Tresen, genug für sich und Katarina, ehe er diese wortlos am Arm schnappte, sich beim Wirt entschuldigte und die Taverne durch die Hintertür verließ. Kaum auf der Straße, preschte er auch schon um die nächste Häuserecke, Gassen entlang, an Kisten und Fässern vorbei. Schleppte er die junge Frau nicht hinter sich her, käme sie wohl nicht schnell genug nach. Straßenlaternen beleuchteten die alten Häuserwände, erhellten Gasseneingänge und Straßen. Hastige Schritte bahnten sich ihren Weg durch lange Schatten. Menschen, die die beiden sahen, fragten sich wohl, was in sie gefahren war.
Im nächsten Moment zerrte Rengar seine 'Begleitung' um die Ecke und die beiden verschwanden in der Dunkelheit.
In der schmalen Gasse zum Halt gekommen, drehte er sich zu dem Rotschopf um. Ernst blickte er sie an.
„Warum wirst du gesucht, Katarina?“
„Das geht dich nich-“
„Komm mir nicht mit diesem 'Das geht dich nichts an'! Ich will wissen was passiert ist und warum du gesucht wirst. Und du wirst es mir sagen. Keine Widerrede.“
Katarina vermied Augenkontakt, sah überall hin, nur nicht zu ihm. „Eigentlich ist nicht mal wirklich was passiert, keine große Sache“, tat sie es ab.
„Erzähl mir keine Märchen, Mädchen, ich rieche deine Angst.“ In der Erkenntnis, ihre Vergangenheit zu leugnen würde ihr nicht weiterhelfen, gab sie sich geschlagen. Sie setzte sich auf eine Holzkiste an der Wand. Auf einmal wirkte die Assassine viel verletzlicher und kleiner als bisher, wie sie auf ihren Schoß herabstarrte, in welchem sie mit einem kleinen Messer in ihren Händen herumspielte.
„Ich habe Grand General Swain von Noxus getötet“, kam die gemurmelte Antwort.
„Du hast was?“, knurrte Rengar ungläubig, „Aber warum solltest du das tun.“ Er sah eine kleine Träne auf ihr Wurfmesser fallen.
„Er tötete meinen Vater.“
Das Raubtier setzte sich vor sie auf den Boden. „Warum sollte Grand General Swain deinen Vater umbringen? Wer war dein Vater?“
Katarina sah ihn mit einem verzerrten Lächeln an. „Mein Vater war General DuCouteau.“
„WAS?“, rief Rengar aus, „Marcus ist tot? Und ich wusste gar nicht, dass er eine Tochter hat.“
Jetzt nahm Katarinas Gesicht einen verblüfften Ausdruck an. „Du kanntest meinen Vater? Woher?“
Daraufhin erklärte der Fellberg: „Bis vor ein paar Monaten habe ich mich gern mit ihm im 'Hasty Hammer' hier in Kalamanda getroffen und getrunken. Wir haben uns hier vor Jahren kennen gelernt und uns angefreundet. Aber er hat mir nie gesagt, dass er eine Tochter hat.“
„Zwei Töchter und einen Adoptivsohn“, korrigierte der Rotschopf.
Des Löwen Gesichtszüge entgleisten. „Dieser Mistkerl! Über 20 Jahre befreundet und dieser alte Narr sagt mir nicht einmal, dass er 3 Kinder hat! Nicht nur eine Tochter, nein, sondern 3 Kinder. 3!“
Katarina brachte ein kleines Lachen heraus.
„Was auch immer“, tat die Großkatze seine Verärgerung ab, „Was ist jetzt mit deinen Geschwistern?“
Die junge DuCouteau seufzte. „Cassiopeia wird wohl zuhause sein und Talon irgendwo in den Schatten Noxus' umherlungern. LeBlanc hat nicht wirklich etwas gegen die Beiden in der Hand. Ich weiß, dass sie uns alle drei am liebsten tot sehen würde, aber da sie ja jetzt an der Macht ist, muss sie auf ihren Ruf achten.“
„LeBlanc ist an der Macht? Ist das nicht die Täuscherin? Marcus erzählte von ihr, meinte, ihr sei nicht zu trauen.“ Rengars Ohren waren neugierig aufgerichtet.
Die Assassine lachte verbittert. „Glaub mir, wer dieser Frau traut, ist schneller tot, als er ihren Namen sagen kann. Jedenfalls erkannte sie mich als ich Swain getötet habe und da sie nun Grand General ist, kann ich nicht zurück. Also habe ich keinen Platz zum bleiben. Natürlich, ich könnte in der Liga der Legenden wohnen, aber ich habe das Gefühl, da wird LeBlanc mich nur erwarten und los werden.“
Rengar musterte sie für einen Moment, ehe er eine Entscheidung traf: „Du bleibst bei mir. Das ist das Geringste, das ich für meinen alten Freund tun kann.“
LEAGUE OF LEGENDS FANFICTION! "This War is Ours"! German version (English version available down below)

Altersbeschränkung
16Slash (wegen Gewalt und Sprache)

Genres
Abenteuer/Freundschaft

Characters
Katarina, Rengar, Garen, LeBlanc 
(Das sind die wichtigsten für die Geschichte insgesamt, aber es wird jeder Champ mindestens einmal vorkommen ;) (Wink) )

Kurzbeschreibung
Grand General Swain ist tot. Katarina ist auf der Flucht. Ihr Verlangen nach Rache ist zwar gestillt, doch ihr Attentat ist nur der Anfang. Während LeBlanc, die nun an der Macht in Noxus ist, ihren Machenschaften nachgeht, findet Katarina neue Freunde und Feinde. Was jedoch auf sie und ihre Gefährten zukommen wird, kann sie nicht einmal erahnen...

English version 
fav.me/d93bhl5

Übersicht
Prolog: A View to kill - fav.me/d93bgg4
1 Kapitel: What I've done - du bist hier
© 2015 - 2024 KittyKataX3
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Eine sehr schöne Geschichte. Wie geht sie weiter?